Veteranen
- Details
- Kategorie: veteranen
- Zuletzt aktualisiert: 14. September 2021
Beitragsseiten
Nach Waterloo ist das zivile Leben vieler Teilnehmer der Schlacht und auch der Befreiungskriege das, was mich wirklich interessiert. Heute weiß man, wie schwer traumatisiert Soldaten aus den verschiednen Einsätzen in Kriesengebieten zurückkehren können. Daher ist es anzunehmen, dass gerade auch unter den zumeist sehr jungen Soldaten der neuen hannöverschen Armee die Schlacht bei Waterloo und die Erinnerungen an das Durchgemachte sehr belastend gewesen sein mußten, was dann wahrscheinlich auch Auswirkungen auf das späteren Leben gehabt haben muss.
Bild: Erstes Auschreiben des königlichen Ministeriums des Inneren an alle Obrigkeiten im Jahre 1860, was den Beginn der systematischen Erfassung bedürftiger Veteranen darsstellt. [Quelle: Stadtarchiv Göttingen "Anfertigung einer Liste von Unteroffizieren und Soldaten aus den Jahren 1813-1815; III A 25 Nr 1; PaNr. 896]
Leider ist es sehr schwer etwas Gesichertes aus dem Leben "dannach" zu erfahren. Gerade im Alter lebten die Waterloo-Veteranen häufig in Altersarmut und waren auf Unterstützung angewiesen. Etwas Auskunft geben dabei vor allem die Listen zur Erfassung der noch lebenden und bedürftigen Kämpfer der Befreiungskriege und Waterloo mit Beginn der 1860ger Jahre. Damals wurde in Vorbereitung der 50. Jahresfeier des Beginns der Befreiungskriege, vor allem in Preußen festgestellt, dass gerade die Mehrheit der noch lebenden Veteranen von großer Armut betroffen waren. Daraufhin wurde vom damaligen Preußischen König begonnen, ein Unterstützungsfond einzurichten. Dieses Vorgehen wurde nun auch von anderen Königen/Fürsten aufgegriffen, was dazu führte, dass auch im Königreich Hannover 1860 begonnen wurde, die noch lebenden Veteranen zu erfassen. Dies führte zu einer dann stetig weitergefürten Liste von bedürftigen Veteranen der Kriege von 1813 bis 1815, die einen guten Überblick über die Lebensverhältnisse der zu diesem zeitpunkt noch lebenden ehemaligen Kämpfern gibt.